Immobilienmarkt USA Unterschiede

Andere Länder, andere Immobilienmärkte: Der US-Immobilienmarkt

Zuletzt aktualisiert am 10/01/2023

Liebe/er Leser/in,


ein Haus, ein Grundstück oder Tax Deeds & Liens – wer an einem Investment am US-Immobilienmarkt interessiert ist, wird mit einem Markt konfrontiert, an dem einige Dinge anders geregelt sind, als dies in Europa und Deutschland der Fall ist.

Die Möglichkeiten sind schier endlos und welches Investment für welchen Geldbeutel geeignet ist, kann nur jeder Anleger für sich entscheiden.

Voraussetzung für ein ertragreiches Investment ist aber immer, dass man ein Grundverständnis für die Besonderheiten des jeweiligen Landes und Marktes hat. Für den heutigen Beitrag möchte ich daher heute auf einige Merkmale des US-Immobilienmarkt eingehen.


Einer der ersten Unterschiede zwischen Deutschland und den USA ist der, dass in den USA Immobiliengeschäfte in der Regel über Makler laufen – Grund dafür ist das Multi Listing System.

Auf das ML-System können in den USA ausschließlich Makler zugreifen, weshalb der Webseite realtor.org zufolge über 80% der Immobilienverkäufe in den USA über Makler laufen – zum Vergleich: nur 55% der Immobilienverkäufe in Deutschland laufen über Makler.

Nur knapp 10 % der Verkäufer nehmen den Verkauf ihrer Objekte selbst in die Hand, zahlen aber dennoch eine geringe Gebühr an Makler, um über diese Zugang zum MLS zu erhalten.

Immobilienportale wie bei Immowelt oder Immobilienscout24 haben in den USA eine deutlich geringere Relevanz als in Deutschland.

Hausverkauf in den USA vor einer Zwangsversteigerung


Bei einem Immobilienkauf in Deutschland hat jeder Makler nur so viele Immobilien im Portfolio, wie er auch Aufträge vorliegen hat. Beim Immobilienkauf in den USA hingegen hat jeder Makler Zugang zum gesamten Immobilienangebot seiner Region, d.h. das Portfolio, das Ihnen der Makler präsentiert, ist das, was der Immobilienmarkt aktuell bietet.

Dadurch, dass jeder Makler in den USA auf das gleiche Angebot zugreift, wird in den USA in der Regel auch nur ein Makler beauftragt. Das Beauftragen mehrerer Makler stößt hier auf Unverständnis – stattdessen sollte man sich einen reputablen Makler suchen und diesen dann im MLS nach dem passenden Objekt schauen lassen.

Ebenfalls unterschiedlich ist die Maklergebühr. Während in den USA dadurch, dass ein Makler von Käufer und Verkäufer beauftragt wird und alle Vereinbarungen über das MLS einsehbar sind hohe Transparenz herrscht, werden Käufer und Verkäufer In Deutschland seit der Einführung des sogenannten „Gesetz über die Verteilung der Maklerkosten bei der Vermittlung von Kaufverträgen über Wohnungen und Einfamilienhäuser“ mit einer Vielzahl von Szenarien konfrontiert sind, wie viel Prozent und zu welchem Anteil Käufer und Verkäufer die Maklercourtage übernehmen.

Im Gegensatz dazu muss in den USA nur der Verkäufer eine Maklergebühr zahlen, die bei erfolgreichem Abschluss zwischen den beiden Maklern aufgeteilt wird.


Wie dieser kurze Überblick zum Thema US-Immobilienmarkt zeigt, gibt es signifikante Unterschiede zwischen den beiden Systemen.

In der nächsten Woche wird dann die Frage behandelt, Personen, die keine US-Bürger sind, überhaupt eine Wohnung oder ein Haus in den USA kaufen können und was der FIRPTA für Deutsche oder Österreicher heißt?

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