Reiseknigge für USA-Urlauber

Reiseknigge für den USA-Urlaub

Zuletzt aktualisiert am 06/08/2015

Die USA gelten als Land der unbegrenzten Möglichkeiten, aber auch die Anzahl der Fettnäpfchen in die USA-Besucher treten können, scheint oftmals grenzenlos zu sein. Mit diesem Beitrag möchte ich für USA-Urlauber die wichtigsten Benimm- und Verhaltensregeln in einem kurzen Reiseknigge zusammenfassen, damit ihr unangenehme Situationen vermeiden könnt.

Einreise und Verhalten gegenüber Beamten

Gegenüber Vollzugsbeamten ist es ratsam sich zurückhaltend zu verhalten. Etwaige Fragen besonders bei der Einreise, die einem womöglich lächerlich vorkommen, sollte man ernsthaft beantworten. Es versteht sich von selbst, dass Witze oder Anmerkungen über mögliche Bomben oder Schusswaffen nicht sonderlich gut ankommen. Dies kann im Ernstfall die Rückreise bedeuten, bevor man auch nur einen Fuß auf amerikanischen Boden gesetzt hat.
Wie du dich bei einer Polizeikontrolle verhalten solltest, findest du hier: Verhalten bei einer Polizeikontrolle.

Begrüßung

Amerikaner begrüßen sich im Privatleben eher selten mit einem Händeschütteln, dies wird beim ersten Kennenlernen meist im Geschäftsleben und bei formellen Anlässen verwendet. Unter Freunden umarmt man sich schon mal, wobei es auch hier gängiger ist sich mit einem freundlichen „Hi, wie geht es dir?“ („Hi, how are you?“) zu begrüßen. Im Geschäftsalltag warten die Herren der Schöpfung meist bis ihnen eine Frau die Hand reicht. Dies gilt auch bei Vorgesetzten als Leitsatz.

Der Gang zum WC

Wer in den USA für kleine Jungs bzw. Mädels muss, erkundigt sich in öffentlichen Gebäuden und Restaurants nach dem „Restroom“ und nicht nach einer „toilet“, denn dieser Begriff hat eine vulgärere Konnotation. Wahlweise kann man in privaten Haushalten auch nach dem „Bathroom“, also dem Badezimmer fragen.

Nacktheit

Amerikaner gelten als extrem prüde, auch wenn das nicht auf alle zutreffen mag und es gewiss auch ein Stereotyp ist, sollte man vorsichtig sein mit dem Zeigen nackter Haut. Wer Probleme mit den Ordnungshütern vermeiden will, sollte sich am Strand nicht nackt sonnen. Achtung – dies gilt auch für Kinder. Amerikaner empfinden unbekleidete Kinder als äußerst anstößig. Männer tragen eher weitere Badeshorts, anstatt enge Badehosen.

Warteschlangen

Mit einem gesunden Menschenverstand sollte man eigentlich keine Schwierigkeiten haben, dass das Drängeln bei Warteschlangen uncool ist, sollte eigentlich jedem klar sein. Vordrängeln in Warteschlangen ist ein No-Go in den USA und aus diesem Grund sind Warteschlangen meist sehr klar und deutlich organisiert, ein zweiter Blick schadet jedoch nie.

Trinkgeld

Trinkgeld ist in den USA in vielen Bereichen für die Arbeitnehmer wichtig, denn viele Leben vom Trinkgeld, da die Löhne meist sehr niedrig sind. Bei Taxifahrten sollte man mindestens 15% des Fahrtpreises als Trinkgeld drauflegen und im Restaurant gelten Trinkgelder von 15 bis 20% als angebracht. Bei manchen Restaurants ist das Trinkgeld automatisch eingerechnet und mit „Tip is included“ gekennzeichnet. Mehr zum Besuch im Restaurant erfährst du hier.

Verkehr

Wer mit dem Mietwagen unterwegs ist, sollte ebenfalls nicht drängeln und auffahren, denn auf „tailgating“ gibt es teils satte Strafen, auch wenn dieses Fehlverhalten nur sehr selten geahndet wird. Wichtig: Dies sollte man bei einer Polizeikontrolle beachten.

Aufzugfahrten

Wer die Aussichtsplattform eines Wolkenkratzers wie dem „Top of the Rock“ des Rockefeller Centers besucht sollte bei Aufzugfahrten nicht sein Gegenüber anstarren, sondern den Blick eher auf die Türe oder den Boden richten.

Smalltalk

Amerikaner sind wahre Könner des Smalltalks, doch Komplimente und Phrasen sind nicht zwangsläufig als Signale einer Gesprächsbereitschaft zu werten. Wird man nach seinem Wohlergehen mit „How are you?“ gefragt, erwartet der Gesprächspartner nicht wirklich eine Antwort der aktuellen Gefühlslage, sondern eher ein „Fine, how are you?“. Überschwängliche Komplimente stehen in den USA auf der Tagesordnung und verdeutlichen, dass Amerikaner stets freundlich und offen Fremden begegnen. Es können natürlich durchaus längere Konversationen daraus entstehen.

Bei Themen wie Religion, Politik und Sex sollte man vorsichtig sein, da man hier schnell über das Ziel hinausschießen kann und mancher Amerikaner sich angegriffen fühlen könnte. Kritik wird in den USA nicht so offen und direkt wie in Deutschland formuliert. Kritik wird in höflichen und indirekten Formulierungen verpackt und taktvoll an einen herangetragen.

Alkohol

Der Genuss von Alkohol in der Öffentlichkeit ist generell verboten. Wer unter 21 Jahren ist bekommt gar keinen Alkohol, da das Alter sehr streng kontrolliert wird. Alkoholische Getränke sollten nicht in der Fahrgastzelle, sondern im Kofferraum transportiert werden.

Rauchen

Rauchen ist in den USA in öffentlichen Gebäuden verboten und darüber hinaus gesellschaftlich nicht sonderlich akzeptiert. Man sollte wirklich nur in ausgewiesenen Raucherbereichen den Glimmstängel anzünden, denn wer unter Nichtrauchern qualmt wird als rücksichtslos angesehen.

Im Restaurant

In Restaurants sucht man sich mit Ausnahme von Fastfood-Ketten und Imbissen in der Regel nicht selbst einen Platz, sondern wird von einem Kellner platziert. Es ist auch ganz normal sich restliche Speisen einpacken zu lassen oder nach einem Behälter zu fragen. Was du beim Restaurantbesuch noch beachten solltest findest du hier.

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2 Kommentare

  1. Hey Simon, coole Seite! Dein Reiseknigge gefällt mir besonders gut. Manches davon hätte ich vor meiner ersten Reise in die USA gern gewusst! 😀 Von unserem Budget ist nämlich doch mehr für Trinkgelder draufgegangen als vorher gedacht. Gute Tipps!

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