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Die 6 wichtigsten Musik-Metropolen der USA

Zuletzt aktualisiert am 03/06/2022

Die USA sind geprägt von einer riesigen Vielfalt. Wer sich auf einer musikalischen Reise quer durch die USA begibt, wird feststellen, dass sich diese Vielfalt natürlich auch in der Musik widerspiegelt.

Was ist die wichtigste Musikstadt in den USA? In diesem Artikel stelle ich dir die wichtigsten Musikmetropolen der Vereinigten Staaten vor.

Hoffentlich bietet dir dieser Artikel einige Anregungen für deine nächste USA-Reise.

Musikgeschichte der USA

Wer sich für Musik und deren Geschichte interessiert der könnte mit Sicherheit eine lange Reise in den Vereinigten Staaten unternehmen.

Schließlich ließen die vielen Einwanderer aus aller Welt über Jahrhunderte hinweg auch durch die Fusion verschiedener Kulturen etliche Musikrichtungen entstehen.

Einen sehr großen Anteil an der musikalischen Vielfalt der USA hatten die damaligen Sklaven aus Afrika. Die Songs der westafrikanischen Sklaven ließen den Blues entstehen.

Auch entstand Anfang des 20. Jahrhunderts der Jazz in New Orleans, welcher ein Mix aus Ragtime, Blues und der Musik der Marching Bands war. Als bekanntester Künstler fällt einem hier natürlich sofort der Jazz-Pionier Louis Armstrong ein.

Durch die spätere Migration vieler Afroamerikaner gen Norden landete schließlich auch Louis Armstrong mit 17 Jahren in Chicago. Von dort eroberte der Jazz in den Roaring Twenties über die vielen Jazz Clubs auch während der Prohibition den Norden und landete auch in New York City, wo etliche Speakeasies sich etablierten.

Jazz führte über die letzten 100 Jahren zu etlichen Musikrichtungen wie Bepob, Rhythm & Blues, Swing, oder modernen Entwicklungen wie dem Acid Jazz. Dabei beeinflusste Jazz nahezu alle Musiksparten von Pop bis zu Rap.

Die Landbevölkerung hörte jedoch zu damaligen Zeit eher Country-Musik, die auf Einflüsse aus der Volksmusik aus Irland und Schottland zurückgeht, aber auch das westafrikanische Instrumen Banjo nutzt. Die heutige Hauptstadt der Country-Musik ist Nashville.

In den 1950er entwicklte sich dann der Rock’n Roll, welcher auch als Protestkultur der Jugend verstanden wurde. Die Musik enstand aus der Mischung des Rhythm & Blues sowie der Country-Musik.

Der King of Rock ’n‘ Roll Elvis Presley entfachte die musikalische Revolution in Memphis und ist bis heute als The King bekannt. Er selbst sang als Kind bereits Gospel in einem Kirchenchor in seinem Geburtsort Tupelo, Mississippi und verstand es wie kein anderer Blues, Country und Gospel zu vereinen.

Über die Jahrzente bildeten sich vielfältige weitere Musikrichtungen heraus wie die Discomusik in den 1970er Jahren, Hip Hop und Rap in den 1980er Jahren, sowie Grunge und Techno in den 1990er Jahren.

Die kulturelle Diversität bringt bis heute Künstler hervor die Musikrichtungen gekonnt kombinieren wie Aloe Blacc, dessen Eltern aus Panama stammen. Er selbst ist dafür bekannt Einflüsse aus verschiedenen Musikrichtungen als Inspiration für seine Alben zu fusionieren. 

In dem Dokufilm America’s Musical Journey von 2018 nimmt der Künstler die Zuschauer auf eine musikalische Reise durch verschiedene Metropolen der USA. Der komplette Film ist gratis auf YouTube verfügbar.

6. Louisville, Kentucky

Louisville ist für viele als Geburtsort von Muhammad Ali oder als Ort des Kentucky Derby, einem der wichtigsten Pferderennen, bekannt. Jedoch ist es auch musikalisch ein Zentrum des Bluegrass

Bluegrass ist eine wichtige Volksmusikrichtung, die in 1940er Jahren in den Bergen von Kentucky und Tennessee entstand. Als Vater des Bluegrass wird Bill Monroe genannt.

Offiziell wird von Historikern der Dezember 1945 als Geburt der Bluegrass Musik im Ryman Auditorium in Nashville, Tennessee geführt. Mehr historische Fakten zur Entstehung der Bluegrass Musik findest du hier.

Eines der bekanntesten Lieder von Bill Monroe ist „Blue Moon of Kentucky“, welcher von einigen Künstlern bereits gesungen wurde unter anderem von Elvis Presley.

Louisville selbst ist als Kulturzentrum der Bluegrass-Musik bekannt. Hier findet jährlich im Louisville Water Tower Park das Festival Kentucky Bluegrass & Bourbon Experience statt. Neben der musikalischen Unterhaltung ist auch für das leibliche Wohl in Form von Bourbon Whiskey gesorgt.

Wenn du mit Bluegrass nicht ganz so viel anfangen kannst, findest du viele Veranstaltungsorte in der Stadt, welche Indie-Pop und Rock-Bands hosten.

Gute Bands spielen im Howl at the Moon Louisville oder in der Zanzabar. Ansonsten ist 4th Street Live ein zentraler Ausgangspunkt um zu Feiern.

Ebenfalls zu empfehlen sind die hippen Partymeilen auf der Bardstown Road bzw. Baxter Avenue. Wer auf Blues steht, sollte der Stevie Ray’s Blues Bar einen Besuch abstatten.

Weitere Tipps zu Louisville: Sehenswürdigkeiten Louisville, Kentucky

5. Chicago, Illinois

In den 1920ern zogen viele Arbeiter aus dem Süden in die Metropole am Michigansee. Die Vökerwanderung der armen afroamerikansichen Bevölkerung ist als die „Great Migration“ bekannt.

Mit den Arbeitern kamen auch Musiker wie Louis Armstrong, Muddy Waters oder Nat King Cole nach Chicago.

Somit entstand in der „Windy City“ ein ganz eigener Stil des Jazz und Blues.

Aber auch Musikrichtungen wie House haben ihre Wurzeln in Chicago. Mitte der 1970er erschuf DJ Frankie Knuckles als Mix der Disco- und RnB-Musik die neue Musikrichtung in dem Club Warehouse.

Die Stadt ist ebenso berühmt für eine stark ausgeprägte Indie-Rock-Szene.

Wer Blues mag, sollte dem Kingston Mines einen Besuch abstatten, bei Jazz ist die Bar The Green Mill als einer der ältesten Jazz-Clubs empfehlenswert.

Das bekannteste Festival der Stadt heißt Lollapalooza und findet im Juli statt. Dabei schwärmen Hunderttausend Musikfans in die Stadt um Metal-Bands und Rapper live im Grant Park am Ufer des Lake Michigan zu sehen.

4. Memphis, Tennessee – Blues Stadt USA

Memphis ist nicht nur die Heimat des Blues, sondern beherbergt mit Graceland auch das ehemalige Anwesen von Elvis Presley.

Im Overton Park Shell kann man noch heute mehr als 50 kostenlose Blues- und Jazz-Konzerte pro Jahr genießen. Genau in diesem Amphitheater hatte übrigens Elvis Presley am 30. Juli 1954 sein großes Debüt.

Anlaufpunkte sind die berühmte Beale Street und der Overton Square. Auf der Beale Street befindet sich neben vielen anderen das Blues City Cafe und der BB King’s Blues Club.

Wer Hunger hat, sollte unbedingt beim Arcade Restaurant vorbeischauen. Hier hat Elvis gerne gegessen und angeblich nach einer Aufnahme seiner Songs sich auch einen Milkshake gegönnt. 

Touristen strömen daher in das Lokal um, in der Booth des Kings, Köstlichkeiten wie z.B. das FRIED PEANUT BUTTER N’BANANA Sandwich zu probieren.

3. New Orleans, Louisiana – Jazz Stadt USA

New Orleans gilt als die Geburtsstadt des Jazz und darüberhinaus als Lieferant für die Musikrichtungen Zydeco und der Cajun-Musik. Die Stadt verdient zweifelsfrei die Auszeichnung als die Musikstadt der USA.

Die Musik in „The Big Easy“, wie New Orleans auch genannt wird, ist oft leicht zugänglich, denn viele Veranstaltungsorte verlangen keinen Eintritt für Live-Bands.

Im French Quarter bietet der New Orleans Jazz National Historical Park ebenfalls eine gute Anlaufstelle für Jazz-Liebhaber.

Neben etlichen Festivals wie z.B. dem New Orleans Jazz & Heritage Festival, welches Ende April beginnt oder dem Voodoo Music + Arts Experience im Herbst gibt es überall entlang der Partymeile an der Bourbon Street viele Straßenmusikanten.

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Straßenmusiker im French Quarter von New Orleans Quelle: Darrell Miller (CC BY-NC 2.0)

Wenn du Jazz und andere Musikrichtungen von NOLA genießen möchtest solltest du bei The Spotted Cat Music Club, dem Blue Nile, The Maison oder beim Snug Harbor Jazz Bistro vorbeischauen.

Tipp: Ein besonderes Erlebnis ist die in New Orleans. Jazz an Bord Tour auf dem Schaufelraddampfer Natchez

2. Nashville, Tennessee – Country Stadt USA

Nasvhille ist für viele bekannt als Music City. Die Stadt gilt als Epizentrum für die Country-Musik, deshalb befindet sich auch die Country Music Hall of Fame in Nashville.

Aber auch der bekannte Gitarrenhersteller Gibson hat seinen Sitz in Nashville.

Die Stadt verhalf vielen Künstlern zum Durchbruch und ist für aufstrebenden Künstler noch heute das Sprungbrett für eine Karriere als Musiker.

Auch Taylor Swift wurde im Alter von 14 Jahren im Bluebird Cafe entdeckt. Weitere Künstler, die ihre Karriere von Nashville aus starteten sind Kings of Leon und The Black Keys.

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Lower Broadway in Nashville

Ein guter Anlaufpunkt ist der Lower Broadway in Nashville, dort befinden sich neben etlichen Honky-Tonk Bars auch Tootsies Orchid Lounge und Robert’s Western World.

1. Austin, Texas

Austin trägt nicht umsonst den Spitznamen „Live Music Capital of the World“. Man merkt abends, wenn an fast jeder Ecke in der Stadt Live-Musik ertönt, dass der Titel gebührend ist.

Neben den riesigen Festivals wie das Austin City Limits Music Festival (ACL) und South by Southwest (SxSW) Music Festival bietet Austin auch in unzähligen Bars und Restaurants musikalische Unterhaltung.

Austin selbst brachte einige Talente hervor wie auch die verstorbenen Künstler Stevie Ray Vaughan und Janis Joplin. Auch die Country-Legende Willie Nelson hatte seinen Start in Austin.

Abends steigt auf der 6th Street in Austin die Party. Als Anlaufpunkt kann ich persönlich Banger’s Sausage House & Beer Garden empfehlen und wer zuvor richtig gutes BBQ verspeisen möchte, findet mit La Barbecue ein richtig gutes und authentisches Hinterhof-BBQ in Austin.

Weitere Live-Musik-Treffpunkte in Austin sind die Bars Donn’s Depot oder Mean Eyed Cat, sowie Stubb’s BBQ und Emo’s.

Super sind auch Broken Spoke, The Continental Club und Antone’s Nightclub um ein paar weitere zu nennen.

Weitere Musikstädte der USA

In der Liste habe ich mich die wichtigsten Musikstädte der USA zusammengefasst. Natürlich könnte man die Liste noch um viele weitere Städte ergänzen.

So findet man in New York City für jeden Geschmack das Richtige. Klassische Musik in der Metropolitan Opera oder tolle Musicals im weltbekannten Theaterviertel Broadway am Times Square.

Jazz-Liebhaber finden das Louis Armstrong House Museum in Queens, in dem der Künstler 28 Jahre lang lebte, sowie zahlreiche Jazzklubs wie das Birdland oder Smalls Jazz Club.

Wer gerne Rock hört, sollte unbedingt die Rockwood Music Hall in der Lower East Side besuchen.

Historisch gesehen war New York City im wieder Dreh- und Angelpunkt für die Entstehung neuer Musikrichtungen wie dem Hip-Hop und dem Punk.

Detroit ist ein Abstecher wert um die Geschichte der großen afroamerikanischen Künstler wie The Jackson 5, Stevie Wonder oder Marvin Gaye im Motown Museum zu sehen.

Seattle ist mit den Stimmen von Jimi Hendrix und Kurt Cobain (Nirvana) verbunden. Darüberhinaus brachte Seattle weitere Künstler des Alternative Rock und Grunge hervor wie die Foo Fighters oder Pearl Jam.

Einige Anlaufstellen für gute Live-Musik in Seattle sind The Triple Door und The Crocodile.

Minneapolis ist natürlich für Prince oder Bob Dylan bekannt, aber zählt auch heute zu den Top Musikstädten für Live-Musik sowie etlichen Musik-Festivals.

Miami ist ein wahrer Hub für lateinamerikanische Musik. Kubaner brachten Conga und Rumba, Haitier Zouk, Dominikaner brachten Bachata und Merengue. Kolumbianer dazu Vallenato und Cumbia. Brasilianer ihren Samba und Menschen aus der Karibik Reggae und Calypso. Natürlich steht Miami auch für Southern Rap.

Einige nennenswerte Künstler sind Gloria Estefan, Pitbull, Marilyn Manson und Vanilla Ice.

Welche Stadt der USA ist deine persönliche Musikstadt USA? Lass es mich in den Kommentaren wissen.

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2 Kommentare

  1. Toller Artikel – absolut hilfreich zum Planen unserer Musikreise. Grossen Dank! Auch für das Reisehandbuch, das ich eben heruntergeladen habe – ich finde da sicher auch noch als erfahrene US-Reisende den einen oder andern Tipp!

    1. Hallo Elsbeth,

      danke für das Lob. Es freut mich, dass der Beitrag über die Musik-Metropolen der USA und mein Ebook hilfreich für dich sind.

      Meine Favoriten unter allen Städten sind ganz klar Memphis und Austin. Ich wünsche dir viel Spaß bei der Reiseplanung!

      VG,
      Simon

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